Wie ich ein Callboy wurde Teil 8 – Zigarette

Wir standen beide auf und gingen zur Loggia. In der Loggia lagen eine Menge Sachen herum. Sie nutzte sie als Abstellkammer.

„Entschuldigung für die Unordnung.“, sagte sie als könnte sie meine Gedanken lesen.

„Entschuldigung für was?“, erwiderte ich.

„Für die Sachen, die so rumstehen.“, antwortete sie, um gleich anzuschließen. „Ich wohne erst seit Kurzem hier, obwohl das meine Wohnung ist. Meine Schwester wohnte zwischenzeitlich hier, da ich ja bei meinem Ex gewohnt habe.“

Um die Stimmung nicht wieder kippen zu lassen und ihr gleichzeitig ein gutes Gefühl zu geben, erwiderte ich schnell: „Du weiß ja gar nicht wie es bei mir zuhause aussieht!“

Sie öffnete das Fenster ein wenig und zündete sich eine Zigarette an. Von draußen strömte laue Abendluft und Musik herein.

„Da muss irgendwo ein Konzert sein, ich habe die Musik schon die ganze Zeit gehört, als ich vorher dreimal um den Block geirrt bin um den Eingang zu finden. Weißt du was für eine Veranstaltung da ist?“

„Leider nein!“, antwortete sie und zog an ihrer Zigarette. Sie wurde jetzt sichtlich ruhiger.

„Cooles Teil!“, bemerkte ich mit einem Blick auf den Hängesessel, der in der Mitte der Loggia mit einem großen Hacken an der Decke angebracht ist.

„Findest du?“ „Willst du dich reinsetzen?“

„Nein, dafür bin ich zu schwer!“ „Ich möchte dir ja nicht deine Wohnung demolieren.“

Sie lachte. Ich reichte Angie ihr volles Weinglas, welches ich nochmals für sie gefüllt hatte, bevor wir in die Loggia gingen. Mir selbst hatte ich zur Sicherheit nur wenig Wein ins Glas gegeben, damit ich im Falle des Falles meinen Mann stehen kann.

Ich streckte ihr mit den Worten „Zum Wohl Angie!“ mein Weinglas entgegen.

„Zum Wohl!“, antwortete sie und stieß mit mir an.

„Auf den heutigen Abend.“

Sie wiederholte meine Worte: „Auf den heutigen Abend.“

Während sie so am Fenster stand und ihre Zigarette rauchte, betrachte ich sie nochmals genauer und ging näher als bislang an sie ran. Die Stunde für die sie bezahlt hatte musste doch eigentlich längst vorüber sein, kam es mir dabei in den Sinn. Bist du irre, klickte es in meinem Schädel! Du hattest ewig keinen Sex mehr, du bist hier, du bist geil und sie passt genau in dein Beuteschema! Ausgerechnet jetzt willst du anfangen über Geld zu sprechen und dir die Möglichkeit auf einen bezahlten Fick entgehen lassen?

Zu meinem Glück hatte sie ihre Zigarette gerade fertig geraucht und den Stummel nicht ganz Ladylike aus dem Fenster geschmissen, bevor ich eine Dummheit begehen konnte. So verdrängte ich meine Gedanken und sagte zu Ihr: „Ich glaube wir müssen uns um deinen Nacken kümmern.“

„Das wäre ganz nett von dir.“, lächelte sie, während sie sprach.

„Ich habe ein Ylang-Ylang Massageöl gekauft, falls du möchtest. Du solltest aber ein Handtuch unterlegen.“

„Mach ich.“, sagte sie und huschte bereits leichtfüßig ins Schlafzimmer.

Mein Herz schlug auf einmal schneller und meine Hände zitterten. Warum bekomm ich den scheiß Rucksack nicht auf. Das darf jetzt echt nicht wahr sein – jetzt werde ich nervös.

„Darf ich kurz deine Toilette benutzen?“, rief ich etwas lauter ins Schlafzimmer hinein.

„Gleich die Tür hinter dir.“, klang es merklich leiser aus dem Schlafzimmer zurück.

Einmal tief Luft holen und konzentrieren. Ach ja, pinkeln wollte ich ja noch. Fuck, soll ich mich setzen oder im Stehen pinkeln? Ok, na gut – ich setze mich.

Meinen Penis in den Händen haltend ertappte ich mich dabei wie ich folgende Worte sprach: „Alter lass mich jetzt ja nicht im Stich!“

Nicht vergessen, schön abschütteln und sauber mit Toiletten Papier abwischen. Hände waschen und Atem checken. Noch auf der Toilette sitzend ging ich die nächsten Schritte gedanklich durch.

Schwanz sauber und trocken – check. Hände brav gewaschen – check. Kein Mundgeruch – check!

„Was für ein geiler Typ du bist“, sprach ich zu mir selbst im Spiegel. „Geh´ jetzt raus und besorg es der Alten so richtig!“

Irgendwas habe ich noch vergessen – ah Spülung betätigen.

Zur Sicherheit griff ich nochmals in meine rechte Hosentasche und vergewisserte mich, dass die 3 Kondome noch da waren, öffnete die Tür und ging ins Schlafzimmer.

Da lag sie.

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