Wie ich ein Callboy wurde Teil 2 – Ein Name

Es läutete und währenddessen versuchte ich mir den Namen auf der lichtschalterbreiten Türklingel einzuprägen, der mit einer Etikettiermaschine geschrieben, dort angeklebt worden war. Das Klingeln war kein schönes Ding-Dong, sondern ein nerviges elektronisches Surren. Erst jetzt fiel mir auf, wie ihr vollständiger Name lautete.

Zuvor war sie mir ja nur mit ihrem Nicknamen über das Onlineportal, bei dem ich meine Anzeige aufgegeben hatte bekannt. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich schon gar nicht mehr damit gerechnet, dass sich eine Frau auf meine Annonce melden würde, war sie doch bereits zwei Monate ohne irgendwelche Reaktion online. Ein Mix aus Verzweiflung über meine finanzielle Lage und Einsamkeit hatten mich auf die Idee gebracht, das Inserat zu schalten. Ihre Nachricht sprang mir regelrecht ins Auge, als ich an einem Montagabend die Nachrichten an meine Wegwerf-E-Mail-Adresse checkte, was ich nur sporadisch machte. Am Wochenende war ich auf einer Hochzeitsfeier gewesen, bei der ich keine Menschenseele kannte, außer den Bruder der Braut. Bis heute weiß ich nicht, warum ich eigentlich eingeladen wurde. In der Hoffnung auf einen billigen Fick mit einer der angetrunkenen Brautjungfrauen ließ mich dort, trotz der finanziellen sehr prekären Situation, erscheinen. Alkohol und Sex überwogen wie immer. Über die Kohle konnte ich mir dann unter der Woche den Kopf zerbrechen. Die Realität war natürlich wieder einmal härter und schlug mit voller Wucht zu. Alle auf der Hochzeit waren vergeben oder mit Begleitung dort. Das wenige an Resthöflichkeit, das ich noch besaß und um keinen Eklat auszulösen, der bestimmt in einer handfesten Keilerei geendet hätte, verzichtete ich darauf die Brautjungfrauen anzubraten und widmete mich dem Alkohol, meinem einzigen Vertrauten in einsamen Stunden inmitten vieler unbekannter Menschen.

In meinen Tagträumen hatte ich mir schon detailliert vorgestellt wie ich einer der Brautjungfrauen hinter ihr knieend unters Kleid griff um ihren Slip herunterziehen zu können. Anschließend wäre ich mit meinen beiden Händen den Beinen entlang nach oben geglitten, nämlich so, dass das Kleid mitging um bei den Hüften anzuhalten. Ihre beiden blanken Pobacken wären dann vor mir und ich würde dann von hinten in ihre feuchte, verschwitzte Fotze eindringen und sie im stehen in der Damentoilette hart rannehmen. Scheiß Hollywood-Film Idealvorstellung, wie naiv war ich eigentlich?

Ich konnte es immer noch nicht fassen, dass ich vor der Tür einer mir völlig fremden Frau stand um mich für Sex bezahlen zu lassen. Bitte lieber Gott lass sie nicht 100 kg wiegen, eine total alte oder ungepflegte Frau mit gelben oder noch schlimmer, schwarzen Zähnen sein, feuerte mein Hirn ein Stoßgebet in den Himmel. Wie ein Boomerang kam der Gedanke retour – ausgerechnet du willst dich über das Aussehen eines Menschen auslassen, achte doch zuerst selbst auf deines. In wenigen Sekunden würde ich es erfahren, ob die Beschreibung meiner ersten Kundin oder heißt es doch Klientin der Wahrheit entsprach oder nicht. Meine Nerven waren zum Zerreißen gespannt. Da öffnete sich die Tür einen kleinen Spalt.

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